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Der Richter

Ich habe mir ein Schwert geschmiedet,
denn meine Seele ist aus Stal.
Am Morgen soll die Klinge singen,
ein jeder hier trägt bald mein Mal.

Und ein Gesang von kalter Stimme,
klingt hoch zum Wokenbaldachin.
Obwohl doch Feuer in mir lodert,
bring ich gefrorene Symphonien.

Es glänzt ein einzelner Sonnenstrahl.
Und doch ist in mir kaum Licht.
Es klingt ein einzelner Ton voll Qual.
Wenn dieser Strahl nun bricht.

Ich habe mir ein Schwert geschmiedet
und meine Lippen mir vernäht.
Der Sturm, den ihr nun ernten werdet,
habt ihr auf totem Feld gesät.

Und um des Mondes grauer Schulter,
ein roter Schleier sei drapiert.
Ich kann das Tier in mir nicht zügeln,
es kocht, mein Geist gefriert.

Es scheint ein einzelner Mondenstrahl.
die Flamme in mir erlischt.
Es klingen eiserne Orgeln im Tal.
kalt wie des Meeres Gischt. .

Ich habe mir ein Schwert geschmiedet
dem Stein und Stahl nicht trotzen kann.
Der Schatten meiner Wut soll fallen,
auf Baum und Fels, auf Frau und Mann.

Und keine Rast will ich mir gönnen,
bis meinen Zorn ihr habt gespührt.
Bis hier auf diesem Erdenrunde,
nicht Mann, nicht Maus, sich nichts mehr rührt.

Ich habe mir ein Schwert geschmiedet
und ich allein will Richter sein.
Kenn Gnade nicht und keine Hoffnung,
ich muss entscheiden, ich allein.

Nun da mein Urteil ist gesprochen,
ist auch mein Weg mir vorbestimmt.
Spielt auf! Und so laut sollt ihr singen,
dass jeder Mensch mein Wort vernimmt.

Es fällt ein einzelner Tropfen Blut.
Um mich ist nur Dunkelheit.
Es klingt nichts mehr da alles ruht.
Unter dem schwarzen Kleid. .