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Letzter Gruß

Es grüßt ein Banner uns vom Meer,
es grüßt uns auch vom Strand.
Das Fernweh lockt uns fort von hier,
weit fort vom Heimatland.

Das Schiff sah viele Meere schon,
es ist ein treuer Kahn.
Der Käpt'n ist ein harter Hund,
die Mannschaft sehr erfahr'n.

Es zerrt der Wind am Segel nun,
schweren Herzens geht's an Bord.
Sagt euren Liebsten Lebewohl,
schon bald sind wir weit fort.

Schau der Anker ist gelichtet,
noch ein letzter Blick zurück.
Seh'n wir diesen Hafen wieder,
hab'n wir wahrlich großes Glück.

Die Hoffnung dort am Ruder,
ist unser Steuermann.
Der Wind in uns'ren Segeln
treibt stetig uns voran.

Es grüßt einst ein Banner uns,
vom Meer und auch vom Strand.
Doch wie lang her ist diese Zeit
und wie weit fern dies Land.

Wir wissen's nicht, wir fahren nun
seit vielen Monden schon.
Die Heimat noch einmal zu seh'n,
wär' unser schönster Lohn.

Vom nahen Land kündet nich mal
ein einziger Möwenschrei.
Doch hoffen wir und beten noch
und sehnen ihn herbei.

So fassen wir an jedem Tag
aufs neue Kraft und Mut.
Solange unser Banner weht,
wird sicher alles gut.

Die Hoffnung dort am Ruder,
ist unser Steuermann.
Der Wind in uns'ren Segeln
treibt stetig uns voran.

Es grüßt kein Banner uns vom Meer,
wir sehen keinen Strand.
Das Heimweh zieht uns fort von hier,
zurück zum Heimatland.

Das Schiff sah bess're Tage schon,
es ist ein morscher Kahn.
Der Käpt'n starb im letzten Sturm,
wir haben uns verfahr'n.

Und jedes Land scheint so weit fern,
noch immer tönt ken Schrei.
Es ziehen nur die Wellen noch
Tagein Tagaus vorbei.

Es bläht kein Wind die Segeln mehr,
wir schaffen keine Wende.
Es weht kein Banner mehr am Mast,
die Reise ist zu ende.

Die Hoffnung dort am Ruder,
war'n schlechter Steuermann.
Kein Wind in uns'ren Segeln,
wir kommen nirgends an.

Und wir zogen immer weiter,
erreichten nie den Weltenrand.
Senden einen letzten Gruß,
an das ferne Heimatland.

Denn der Sturm war viel zu mächtig
und die See war viel zu wild.
Unser Fernweh, uns're Sehnsucht,
bleibt auf ewig ungestillt.